Miteinander – füreinander: 10 Jahre OhrRing, Bamberg
Am 1.Oktober 2016 feierte die Selbsthilfegruppe OhrRing Bamberg ihr 10-jähriges Jubiläum. Rund 150 Gäste aus nah und fern folgten der Einladung zum Mitfeiern, genossen das abwechslungsreiche Programm und nutzten die Gelegenheit zur Information bei den Ausstellern und zur Begegnung miteinander.
Die Veranstaltung begann mit einem ökumenischen Gottesdienst. Die Seelsorger Albin Zeck (kath.) und Pfarrer Rolf Hörndlein (ev.) würdigten die positive Atmosphäre in der Gruppe, die die Einzelnen ermutigt und stärkt.
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml erinnerte sich in ihrem Grußwort an ihre persönlichen Kontakte mit Schwerhörigen in Bamberg und zeigte sehr viel Verständnis für diese Behinderung. Grüße der Stadt Bamberg überbrachten Bürgermeister Wolfgang Metzner und Behindertenbeauftragte Nicole Orf. In seinem Vortrag über Selbsthilfe im Gesundheitswesen betonte Prof. Dr. Dr. Ulrich Hoppe (Erlangen), dass im deutschen Gesundheitssystem der Selbsthilfearbeit hohe Bedeutung beigemessen werde. Frau Hanna Hermann würdigte das vielseitige Informations-, Weiterbildungs- und Freizeitangebot der überaus aktiven Bamberger Selbsthilfegruppe. Der Pantomime JOMI begeisterte mit seinen beiden Szenen „Aktionsradius“ und „Konzertprobe“ das Publikum genauso wie der Nachwuchsmusiker Markus Uttenreuther mit seinem auch für Schwerhörige wunderbar klingenden Spiel auf der Marimba. Ein Gebärdenchor vermittelte die Grüße der Gehörlosengemeinschaft Bamberg. Die Aussteller, vor allem die Vertreter von drei CI-Herstellern konnten den Ansturm der Interessenten in der Pause nur bewältigen, weil die Stände jeweils doppelt besetzt waren. Mitglieder der Selbsthilfegruppe boten gegen eine Spende selbstbereitete Köstlichkeiten (Apfelgelee, Zucchini-Chutney) und selbstgestrickte Mützen und Socken an.
In der Rückschau von Gruppenleiterin Margit Gamberoni wurde deutlich, wie viel in den letzten zehn Jahren in Bamberg für die Barrierefreiheit für Schwerhörige verwirklicht wurde. Induktive Höranlagen gehören inzwischen beinahe zum Standard in allen öffentlichen Gebäuden der Stadt. Bamberg entwickelte sich zu einer „Induktionshochburg“, auf die viele Betroffene aus anderen Städten mit Verwunderung blicken.
Zum 10-jährigen Gruppenjubiläum erschien eine Festschrift, die bei Interesse angefordert werden kann.